WO DIE FRANZISKANER BETEN, RÖMER MIT GERMANEN HANDEL TRIEBEN UND DER MILDE SÜDEN ZUM GREIFEN NAH IST
Waldbreitbachs schönste Seiten liegen nahe am Wasser. Wer möchte, leiht ein Boot und entdeckt auf diese Weise die beiden historischen Mühlen, die zusammen mit der alten Schmiede und der direkt am Ufer liegenden Kreuzkapelle historische Schmuckstücke darstellen. Etwas flussabwärts ragen schon die beiden Franziskanerklöster gen Himmel. Sie sind Wahrzeichen des Wiedtals und führen mich durch blühende Klostergärten. Langsam steige ich hinauf zum Malberg, wo im Winter sogar die Skier zum Einsatz kommen können. Die letzten Höhen am Westerwald-Steig habe ich nun erklommen und mein Weg geht stetig bergab in Richtung Rhein. Zuvor aber erzählen mir die Orte einstiger Limestürme vom Leben römischer Legionäre im germanischen Grenzland. Der Limes ist der berühmte römische Grenzwall, der nicht weit von hier in Rheinbrohl beginnt und bis nach Bayern führt. Ich wandere entlang des UNESCO Weltkulturerbes und erreiche über die sanften Rheinhöhen mein Ziel. In Rheinbrohl tauche ich ein in die RömerWelt, die als Erlebniszentrum den kleinen Grenzverkehr zwischen Römern und Germanen anschaulich darstellt. Die römische Kultur des Südens erscheint mir bis heute im Rheintal präsent zu sein. Hier wachsen Weinreben, Pfirsiche und Feigenbäume. Einmal mehr ein Beweis, dass das Rheintal zu den mildesten Regionen Deutschlands gehört. Am Rheinufer endet meine letzte Etappe mit einem Picknick, wo ich mit Muße den Schiffen zusehe und das rheinische Lebensgefühl zu spüren beginne.