WO PFLASTERSTEINE WACHSEN, DER TEUFEL DEN HALT VERLOR UND EIN SCHLOSS DER STADT DIE KRONE AUFSETZT
Eine steinreiche Gegend. Der Erinnerung an gute alte Zeiten stehen im Basaltpark die schwere Arbeit und der harte Broterwerb der Arbeiter und Tagelöhner dagegen. Dem beeindruckenden Kratersee und seiner steil abfallenden Bruchwand folgen Wildpark, Kletterwald und der besonders weite Ausblick vom Hedwigsturm. Hier könnte ich überall verweilen und meine Wanderung eine Zeit lang unterbrechen. Doch die sagenhaften Wolfsteine ziehen mich magisch an. Der felsige Basaltrücken beflügelt geradezu die Fantasie. Hier müssen überirdische Kräfte im Spiel gewesen sein, so die Sage, und der Teufel selbst hatte damit Großes vor. Leider verlor er die Steine bei seinem Flug durch die Lüfte und das beeindruckende Missgeschick lässt sich sehen. Über Unnau und seine lange Tradition der Kornbrennereien führt der Weg in Richtung Hachenburg. Von Weitem schon ist das imposante Barockschloss sichtbar, das der historischen Stadt gleichsam die Krone aufsetzt. Hier spüre ich noch den Geist eines stolzen Bürgertums. Stille umfängt mich am alten jüdischen Friedhof. Die gute Stube ist zweifelsohne der Alte Markt mit dem Löwenbrunnen. Umzingelt wird er von den schönsten Gebäuden der Stadt. Ich schlendere durch die Altstadtgassen, probiere das bekannte Hachenburger Bier und lasse es mir in einem der vielen Straßenrestaurants einfach nur gut gehen. Ich kann verstehen, wieso die einstige Residenzstadt Hachenburg die Perle des Westerwalds genannt wird. Welch schönere Fassung kann es für dieses Schmuckstück geben, als die Wiesen und Wälder, die ich auf meinem Weg dorthin erlebt habe.