Heute sind diese Rittermahle ein Vergnügen für jedermann und ein großer Spaß für die ganze Familie. Die Zeitreise beginnt bereits am Burgtor, wo zwei mittelalterlich gewandete Wachen die Gäste empfangen. Vor dem Mahl gewährt der Burggraf einen Einblick in seine Gemächer: Der Rundgang führt durch die schönsten Räume der Burg mit ihren Holztäfelungen, Tapisserien und kostbaren Möbeln.
Hungrig steigen die Gäste nun in den Gewölbekeller hinab, in dem Kerzenlicht und Tierfelle eine gemütliche Atmosphäre verbreiten. Steinbecher mit Moselwein stehen schon bereit, um die durstigen Kehlen zu benetzen. Für Kinder gibt es Apfelsaft – und sogar „braune Limonade“.
Für erste große Heiterkeit sorgen die Lätzchen, die sich jeder Gast um den Hals bindet. Denn wie es damals üblich war, wird auch beim Rittermahl auf Burg Cochem von der Hand in den Mund gegessen, und es gehört sich wahrlich nicht, die fettigen Finger am Tischnachbarn abzuwischen.
Zum Auftakt reichen Knechte und Mägde Wasser zum Händewaschen. Graf Balduin gibt sich im Pelzgewand die Ehre, wählt zwei Ehrengäste an seinen Tisch, die standesgemäß eingekleidet werden, und verkündet die Tischsitten. Zwar ging es bei den Rittermahlen durchaus deftig zu, als aber auch Frauen daran teilnehmen durften, verfeinerten sich die Benimmregeln.