Weiter führen euch die verschlungenen Pfade hinein in die schmale Wolfsschlucht, ein geologisches Naturdenkmal, das von beeindruckenden Naturgewalten geschaffen wurde: einst flossen hier gewaltige Lavaströme vom Mosenbergkrater und erstarrten beim Erkalten zu faszinierenden Basaltsäulen. Freigelegt wurde dieser Anblick erst durch das Zusammenspiel von Menschenhänden und einem plätschernden Bach auf geduldiger Reise; während die Einheimischen das Gestein vor vielen Jahren abbauten, machte der Horngraben seinem Namen alle Ehre, grub sich im Laufe der Zeit tief ins Gestein und hinterließ teils bizarre Felsformationen.
Euer Weg bringt euch nun hinauf zum Vulkanerlebnispark Mosenberg. Du nimmst dir einen Augenblick, die verschiedenen Schautafeln zu studieren und als du neben der riesigen Lavasteinwand stehst, fühlst du dich so klein wie noch nie in deinem Leben. Mit einer leichten Gänsehaut bedeutest du deiner Begleitung, den Weg fortzusetzen; gemeinsam meistert ihr den steilen Aufstieg zum Mosenberg – und wow, die unvergleichliche 360°-Aussicht vom Gipfel aus über die gesamte Vulkaneifel ist die perfekte Belohnung für eure Mühen! Die Sicht ist an diesem milden Vormittag besonders klar und so kannst du sogar schon euer nächstes Ziel in der Ferne erspähen: den Windsborn-Kratersee. Lange wurde er wohl fälschlicherweise für ein Maar gehalten, doch sein Ursprung ist laut der Infotafel ein anderer, denn vor etwa 80.000 Jahren staute sich mit der Zeit das Regenwasser in dem bei einer Explosion entstandenen Schlackenkegelkrater.
Du trittst auf einen der schmalen Holzstege, die auf den flachen See hinausragen, und wandelst über das seichte Wasser. Unter der perfekten Spiegelung des Himmels entdeckst du verschiedene Pflanzen; auch seltene Tierarten sollen diesen märchenhaft anmutenden Ort, der seit den 90er-Jahren als Biotop unter Schutz steht, ihr Zuhause nennen. Begeistert zeigst du mit dem Finger vor dich, als du bei eurer kurzen Rast eine Libelle flink vorbeihuschen siehst. Ist es eine der gefährdeten Arten „Glänzende Binsenjungfer“ oder „Gemeine Smaragdlibelle“, von denen du gelesen hast? Nur schwer reißt du dich los, als ihr euch auf den restlichen Weg bis zum idyllischen Örtchen Meerfeld macht, das sich eng an steile Hänge schmiegt. Hinter euch liegen nun 13,2 Kilometer – manche schaffen diese Etappe in vier Stunden, ihr habt euch aber gerne etwas mehr Zeit gelassen. Ihr checkt in einem familiären Gasthaus ein und die freundliche Betreiberin legt euch das Naturfreibad am Meerfelder Maar wärmstens ans Herz. Die Badesaison hat bereits begonnen und nach der Wanderung ist das kühle Nass eine wahre Wohltat. Es ist ein unwirkliches Gefühl, sich im tiefschwarz anmutenden Wasser treiben und den Blick über den gewaltigen Maarkessel schweifen zu lassen – du bist mittendrin in einem der Augen der Eifel!